Abd-ru-shin

Abd-ru-shin

Der Verfasser des Werkes
»Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft«

Viele Menschen haben den Wunsch, über den Autor eines Buches Näheres zu erfahren. Oft liegt diesem Wunsch der Gedanke zugrunde, aus den Schilde­rungen des Werde­ganges eines Autors Rück­schlüsse auf das be­treffende Buch ableiten zu können, um damit eine Ent­scheidungs­hilfe zum Kauf oder zum Lesen des Buches zu erhalten.

Im Werk »Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft« trifft Abd-ru-shin die Aussage:

»Jeder innerlich freie Mensch wird eine Sache oder Lehre immer darnach bewerten, was sie bringt, nicht wer sie bringt. ... Gold ist Gold, ob es ein Fürst in der Hand hat oder ein Bettler.«

Diese Worte, deren Richtigkeit unbestreitbar ist, verdeutlichen, wie gebunden ein heutiger Mensch sich zeigt, wenn er sich allein von den Beschreibungen des Werde­ganges eines Autors leiten läßt.

Ein Buch, das sich »Im Lichte der Wahrheit – Grals­botschaft« nennt und Auf­klärung geben möchte über den eigentlichen Sinn des Lebens als Mensch, verlangt im Besonderen nach einer neutralen Beurteilung. Nach dem Kennen­lernen der Aussagen, die der Autor in seinem Werk trifft, bleibt es dem Leser überlassen, nun auch den Autor selbst in sein Werk einzuordnen.

Die Beleuchtung der Wahrheit setzt bei dem Leser immer Offenheit und Weitblick voraus. So manches Erlebnis hat uns Menschen schon gelehrt, daß es doch mehr Dinge gibt, als wir mit unseren Augen und Ohren, mit unseren Raum- und Zeit­begriffen erfassen können. Hierzu gehört auch das Erleben einer plötzlich auf­steigenden Vor­ahnung oder der Wirkung einer Führung, die unseren Lebens­weg kreuzte.

Für Abd-ru-shin war es das zentrale Anliegen, sein Werk der Grals­botschaft der hierfür aufge­schlossenen Menschheit als Weg­weisung zu geben. Im folgenden sind einzelne Stationen seines Lebens aufgeführt:

Abd-ru-shin erblickte am 18. April 1875 das Licht der irdischen Welt und erhielt den bürgerlichen Namen Oskar Ernst Bernhardt. Der Geburtsort Bischofs­werda, nahe Dresden in Deutsch­land gelegen, blieb für ihn der Ort seiner Kindheit wie auch der seiner Schul- und Berufs­ausbildung. Hiernach verließ er die liebevolle Obhut des Eltern­hauses und widmete sich dem erlernten Beruf des Kauf­manns. Die kauf­männische Tätigkeit ermöglichte es ihm dann, Reisen in verschiedene Länder Europas sowie Nord­amerikas zu unter­nehmen. Dabei begann er, die Erlebnisse und Eindrücke dieser Reisen sowie auch persönliche Erfahrungen im Zusammen­leben mit den Mit­menschen literarisch zu verarbeiten. Auf diese Weise verband er seinen kauf­männischen Beruf mit seiner immer mehr wachsenden Neigung, seine Gedanken als Schrift­steller kundzutun.

Im Jahr 1921 erwachte in Oskar Ernst Bernhardt das Bewußt­sein über ein früheres Erden­leben und über seine ihm auf Erden bestimmte Aufgabe, die er zu erfüllen hatte. In Ver­bindung mit diesem Bewußt­sein steht auch der Name Abd-ru-shin. Oskar Ernst Bernhardt beendete deshalb seine kauf­männischen Tätigkeiten, um sich ganz dem Auf­gaben­gebiet als Abd-ru-shin zuwenden zu können.

Nahezu zwei Jahre später – 1923 – veröffentlichte er dann unter dem Namen »Abdruschin« die ersten Aufsätze, welche die Menschheit zu geistigem Erwachen aufriefen. Anfänglich waren diese Aufsätze in Heften gebunden, welche den Titel »Gralsblätter« trugen. Im Verlauf des Jahres 1926 erschien eine Sammlung dieser Aufsätze in Buchform mit dem Titel »Im Lichte der Wahrheit – Neue Grals­botschaft – von Abdruschin«. In späteren Auflagen wurde die Bezeichnung als »neue« Botschaft dann weg­gelassen, so daß alle Ausgaben ab 1931 »Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft« hießen. Auch die Schreib­weise des Namens des Autors veränderte sich. Ab dem Jahre 1937 wurde in Druck­werken die von dieser Zeit an allein gültige Schreib­weise »Abd-ru-shin« verwendet.

Begleitend zu der Veröffent­lichung der »Gralsblätter« und der »Gralsbotschaft« hielt Abd-ru-shin anfangs auch öffent­liche Vorträge, um den Mit­menschen seine Gedanken nahe­zu­bringen. In Folge der Fülle der Aufsätze, zu deren Verfassen sich Abd-ru-shin in steigendem Maße veranlaßt sah, unter­blieben jedoch weitere öffentliche Vorträge.

Abd-ru-shins Aufsätze bewirkten bei seinen vielen Lesern ein inneres, geistiges Geöffnet­sein, das sich auch in vielen Bereichen des Lebens bemerk­bar machte. In Abd-ru-shin selbst wurde das Drängen immer stärker, für die Botschaft aus dem Gral den dafür bestimmten Verankerungs­punkt auf Erden zu suchen. Geleitet von einer inneren Führung, begann er diesen Ort zu suchen. Wie in allen Dingen, die sich aus einer nicht­materiellen Führung ergeben, bedurfte es auch hier eines ent­sprechenden irdischen Hinweises, um das Gesuchte zu finden. Durch ein Verkaufs­inserat, in dem ein Haus in der abge­schiedenen Berg­welt von Nordtirol in Österreich angeboten wurde, erkannte Abd-ru-shin im Jahre 1928 den gesuchten Ort.

Die Aufsätze Abd-ru-shins, die in klarer, sachlicher und gedanklich nach­voll­ziehbarer Weise den Sinn des Lebens erklären, führen darüber hinaus auch zu einem Gott­erahnen, wie es der Mensch­heit bis dahin noch nicht bekannt war. Grund­lage hierfür ist das Erkennen und Beachten der Natur- und Schöpfungs­gesetze, die wahrnehm­barer Ausdruck des Willens Gottes sind.

Aus den neu gewonnenen Erkennt­nissen, die das Leben bereichern und in Glück­seligkeit großen Dank aufsteigen lassen, gestaltet sich im weiteren auch der drängende Wunsch in dem Menschen, den Schöpfer in geeigneter Weise zu ehren und ihm gegenüber diesen Dank zum Ausdruck zu bringen. Hierfür schuf Abd-ru-shin die Möglich­keit zu Andachts­stunden und – in gesteigerter Form – zu Grals­feiern.

Die Gralsfeiern, die für viele geistig geöffnete Menschen zum bewußten Erleben der göttlichen Gnade werden, bilden auch heute noch die großen Höhe­punkte im Jahreslauf solcher Leser der Grals­botschaft. Große Besonder­heit haben für sie auch die sonntäglich statt­findenden gemein­samen Andachts­stunden.

Abd-ru-shins stärkstes Bestreben im Hinblick auf die Mit­menschen war es, diese durch seine Aufsätze zu einem bewußteren und freieren Leben zu bewegen. Der Einzel­mensch sollte erkennen, daß er allein für sein Leben und darüber hinaus für sein ganzes geistiges Sein verant­wortlich ist. Hierzu gehört auch der Aufruf Abd-ru-shins, sich von allen bisher bestehenden Zwängen und Ein­engungen zu dis­tanzieren, um bewußt das eigene Leben zu erleben.

Der Hinweis auf die Tatsache, daß es zwischen dem Menschen und dem Schöpfer keiner irdischen Organi­sation bedarf, wurde von den Kirchen­führern nicht gerne gehört und bewirkte eine erhebliche Feind­schaft gegenüber Abd-ru-shin. Auch den politischen Machthabern mißfiel die Auf­forderung Abd-ru-shins zum eigen­ständigen Denken und sachlichen Prüfen, was den Menschen aus beein­flussenden Meinungs­vorgaben heraus­führt. So wurde 1936 im national­sozialistischen Deutsch­land der Verkauf des Werkes »Im Lichte der Wahrheit – Gralsbotschaft« verboten, und der in München bestehende Verlag für den Druck dieses Werkes mußte ge­schlossen werden.

Als im März 1938 Österreich dem Deutschen Reich ange­schlossen wurde, brachte dies für Abd-ru-shin und sein Werk das Ende des Bisherigen. Abd-ru-shin wurde von den National­sozialisten verhaftet und in Innsbruck inhaftiert. Die Unter­stellungen und Anklagen, welche die Inhaftierung bewirkt hatten, erwiesen sich letzten Endes jedoch als nicht der Wahrheit entsprechend, was zur Frei­lassung Abd-ru-shins führte. Die Grals-Siedlung auf dem Vomper­berg, die sich um Abd-ru-shins Wohnort gebildet hatte, sowie sein gesamtes persönliches Vermögen, wie auch das seiner Familie wurde dennoch beschlag­nahmt und dem öster­reichischen Staat übertragen. Abd-ru-shin und seine Familie mußten Öster­reich verlassen und erhielten einen Zwangs­aufenthalt im Osten Deutsch­lands zuge­wiesen. Auch alle übrigen Bewohner wurden aus der Grals-Siedlung ver­trieben. Die Weiter­gabe des Werkes Abd-ru-shins sowie der persönliche Kontakt mit Abd-ru-shin war durch den Zwang der national­sozialistischen Macht­haber weit­gehend unter­bunden.

Abd-ru-shins Botschaft aus dem Gral war zu sehr vielen Lesern in ver­schiedenen Ländern gelangt und hatte bei diesen eine Ver­änderung in ihrem Alltags­leben bewirkt. Das Leben und Erleben wurde bewußter, was zu einem vertieften Erkennen echter Menschheits­werte führte. Auch das ver­stärkte Wahr­nehmen der geistigen Führung half diesen Menschen, die schweren Schicksals­jahre des Zweiten Welt­krieges zu ertragen.

Die von Abd-ru-shin im Zeitraum von 1923 bis 1937 verfaßten Aufsätze waren in Form ver­schiedener Schriften oder Buch­aus­gaben wie »Grals­blätter«, »Im Lichte der Wahrheit – Grals­botschaft«, »Nachklänge zur Grals­botschaft« sowie als Einzel­vorträge zur Veröffent­lichung gelangt. Erfahrungen mit diesen ver­schiedenen Möglich­keiten der Veröffent­lichung sowie auch seine ver­schiedensten Erlebnisse mit den Lesern seiner Grals­botschaft und der Mensch­heit im all­ge­meinen bewegten Abd-ru-shin dazu, seine Aufsätze für eine neue Heraus­gabe neu zu ordnen und seinen gemachten Er­fahrungen anzu­passen.

In den Jahren 1939 und 1940 schuf Abd-ru-shin daher eine Druck­vorlage für das Werk »Im Lichte der Wahrheit – Grals­botschaft«, welche künftig allein gültig sein sollte und und bis heute als »Ausgabe letzter Hand« Ver­breitung findet. Aufgeteilt in drei Bände sollte die Grals­botschaft zu den Lesern gelangen. Der erst­malige Druck dieser Ausgabe, die das Werk erneut den Lesern zu­gänglich machte, konnte erst im Jahre 1949 erfolgen.

 

Als Abd-ru-shin hatte Oskar Ernst Bernhardt der Mensch­heit die Botschaft aus dem Gral gebracht. Die Hilfe, die Abd-ru-shin darüber hinaus der Mensch­heit dar­gebracht hatte, war von dieser nicht in vollem Umfange erkannt worden. In diesem Bewußt­sein löste sich Abd-ru-shin am 6. Dezember 1941 von seinem Erden­körper. Die damalige Bei­setzung seines ver­storbenen Körpers fand auf dem Friedhof seiner Geburts­stadt, in Bischofs­werda, statt.

Nach Kriegsende im Jahre 1945 konnte die Witwe Abd-ru-shins, Frau Maria Bernhardt, in die Grals-Siedlung zurück­kehren. Die Ent­eignung des Besitzes wurde auf­ge­hoben, und Frau Maria Bernhardt wurde Eigen­tümerin der Grals-Siedlung auf dem Vomper­berg.

Im Sommer 1949 war es unter großen An­strengungen möglich, den Leichnam Abd-ru-shins von Bischofs­werda zur Grals-Siedlung Vomper­berg zu überführen. Es wurde ein Grabmal in Form einer Pyramide errichtet, in deren Gruft der Erden­körper Abd-ru-shins erneut beige­setzt wurde.

 

Abd-ru-shin war ein strikter Gegner jeden Dogmas sowie jeglichen Sektierer­tums. Auch jeglicher Form von Personen­kult trat er mit Ent­schieden­heit entgegen. Für ihn galt allein, daß er das lebte, was er in seinen Werken den Lesern vermittelt.